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Sonstiges

Software ist geistiges Eigentum

Jedes Softwareprodukt (bzw. Softwareprojekt) ist eine Sammlung von Ideen, die von ihrem Autor zusammengestellt wurden zu einer sinnvollen Einheit.

Das Autorenrecht an den Softwareprodukten Lino und TIM (sowie einigen Tools wie atelier, rstgen, picsel) ist unser einziges „Kapital“, der einzige „Wert“ unserer Arbeit.

Lino ist nicht ein Produkt, sondern eine ganze Sammlung von Produkten : das Framework an sich ist ein Produkt, die Erweiterungsbibliothek (Extension Library) ist ein anderes Produkt, jede einzelne Anwendung ist wiederum ein eigenständiges Produkt.

Die meisten Softwareprojekte haben mehrere Autoren. Auch Lino hat mindestens vier Autoren. Anhand des Versionskontrollsystems kann man das genau nachvollziehen: jede einzeln Änderung wird dort protokolliert. Um einen Eindruck zu kriegen https://gitlab.com/lino-framework Um jurisstisch korrekt zu sein, sollte ich von den Autoren noch ein Dokument unterschreiben lassen, in dem sie bestätigen, dass sie das Autorenrecht auf ihre Beiträge an Synodalsoft abgeben.

Der Autor einer Software kann sein Autorenrecht an eine juristische Person abgeben. Als ich bei PAC Systems arbeitete, war es für mich selbstverständlich, dass ich mein Autorenrecht für TIM an meinen Arbeitgeber abtrat. Schließlich bezahlte der mich ja dafür. Später (als ich schon in Estland lebte) haben Paul und ich uns geeinigt, dass ich TIM als Freie Software veröffentlichen darf. Das Autorenrecht für TIM lautet „1993-2001 PAC Systems / 2001-2023 Rumma & Ko“. Für Lino lautet das Autorenrecht „2009-2023 Rumma & Ko Ltd“.

Die Abgabe des Autorenrechts an eine juristische Person ist wichtig, weil Menschen sterben können. Beim Tod eines Autorenrechtsinhabers muss sein Besitz –auch der geistige– vererbt werden.

Was ist Lino eigentlich?

Lino i.e.S. ist ein Werkzeug zum Entwickeln von Datenbankanwendungen. Die Benutzer von Lino sind Programmierer. Diese Programmierer werden von Softwareschmieden angestellt (also von Firmen, die Software herstellen). Jede Softwareschmiede schreibt und pflegt eine Serie von Anwendungen, die dann ihr geistiges Eigentum sind.

In Ostbelgien gibt es nur wenige Softwareschmieden (Intec, …). AbAKUS ist kein Softwarehersteller, sondern ein Lösungsanbieter. Also die kommen als Benutzer von Lino gar nicht in Frage.

Bisher hat noch keine Firma außer Rumma & Ko in ihr Portfolio von Werkzeugen aufgenommen. Wenn man eine kleine Firma in Tschechien nicht mitrechnet. Das wäre der Durchbruch von Lino. Ich hoffe, das noch zu erleben. Wenn das geschehen ist, kann ich in Frieden sterben.

Abgesehen vom Busfaktor hat es mit dem Durchbruch keine Eile, denn das Alleinsein hat auch Vorteile. Solange Rumma & Ko der einzige Benutzer ist, können wir mit der API tun und lassen, was wir wollen. Dadurch ist das Framework flexibel und kann in idealer Umgebung wachsen und reifen.

Das fundamentale Problem vieler Startups : da wird eine Idee auf den Tisch geknallt und innerhalb kürzester Zeit an eine möglichst große Zahl von Kunden verkauft. Aber für Software ist der kommerzielle Durchbruch der Anfang vom Ende. Oder auch die midlife crisis.

Vergleich Software und Wohnung

Verglichen mit proprietärer Software ist freie Software wie ein Eigentumswohnung verglichen mit einer Mietwohnung. Der Eigentümer kümmert sich um Dachreparaturen, Umbauten, Renovierungen, während der Mieter sich um Schornsteinfegen, Müllabfuhr, Schneeräumen usw kümmert.

Verglichen mit Standardsoftware ist maßgeschneiderte Software wie ein Wohnhaus verglichen mit einer Appartementwohnung. In einem Wohnhaus teilt man sich die Sorge gewisse Dinge wie z.B. Dachreparaturen, Umbauten, Renovierungen, Müllabfuhr, Schneeräumen.

Die Kontaktperson

Jeder Lino braucht seinen Betreuer. Manche unserer Kunden werden so groß, dass sie eine Betreuung im Industriestandard brauchen, mit der ich überfordert bin. Hier könnte eine VoG andere Partner beauftragen.

Gewisse Arbeiten würden von Ehrenamtlichen gemacht: z.B. Partner, Kunden und Mitarbeiter suchen. Vielleicht finden wir einen ehrenamtlichen Kassierer, Webmaster, …

Server

Ein Server bedeutet meistens zunächst eine Webseite und Email. Schon hier bieten wir eine innovative Art der Zusammenarbeit: wir sehen uns nicht als Auftraggeber und -nehmer sondern als Partner, die sich gemeinsam auf den Weg machen. Agile project management statt Waterfall-Model.

Hosting. Ihr Server befindet sich (falls nicht anders vereinbart) auf einem VPS, den wir für Sie bei einem vertrauenswürdigen Datenzentrum mieten. Eine Standard-Anlage kostet 1200 €/Jahr. Wir zeigen Ihnen (falls Sie das interessiert) alle Details und geben Ihnen (wenn Sie wollen) das root-Passwort. Sie können die Kontrolle über Ihren Server also jederzeit selber übernehmen oder einem anderen DL-Anbieter delegieren.

Verantwortung

Die VoG sollte vielleicht eine Rechtsschutz- und Haftpflichtversicherung abschließen für den Fall von schweren Unfällen (Datenverlust, Datendiebstahl, Erpressung).

Vorbeugung. Um ihr Unternehmen (und unser gemeinsames Projekt) vor Unfällen zu schützen, ist Expertise das erste Kriterium. Davon haben wir so viel wie nötig. Wir nehmen keine Aufträge an, mit denen wir überfordert wären.

Wir spielen mit offenen Karten. (…)

Wenn ein Unfall passiert ist und angepackt werden muss, fragen wir nicht nach der Schuld. Sondern wir legen los. Und zwar mit all unserer Kraft (zumindest wenn Sie dringende Hilfe anfragen). Natürlich müssen wir nach der Reparatur gemeinsam entscheiden, wer welchen Teil der entstandenen Kosten trägt. Aber selbst dann ist die Frage, wer wann welchen Fehler gemacht hat kein Argument bei der Verteilung. Wichtiger ist, dass Vertuschung der Fehler auf beiden Seiten vemieden wird, weil Fehlervertuschung das Lernen verhindert.

Sei es nach der Reparatur eines Unfalls, oder z.B. weil eine kleine Idee mehr Arbeit verursacht als geplant: wir regeln solche Situationen, indem wir eine Abrechnung im Nachhinein aufstellen. Diese ist ein Vorschlag, ein Angebot. Buchhalterisch ist es eine Einladung zur Spende. Wenn Sie nicht einverstanden sind, sollen Sie bitte daran rütteln!

Diverse Gedanken

Lino gehört allen Menschen. Lino ist nicht mein Lebenswerk. Ich bin lediglich der, der zufällig den Bedarf nach Lino sah, und der zufällig stets Arbeitgeber hatte, die die Idee unterstützten. Und diese Arbeitgeber haben stets Kunden gefunden, die nicht nur meinen Lohn bezahlten, sondern auch selbst mit halfen.

Ethische Werte. Wir arbeiten nur mit Partnern zusammen, die unseren Wertevorstellungen harmonieren. Das dürfen auch Privatunternehmen sein. Aber Waffenhersteller oder Klimakiller bedienen wir nicht.

Die Arbeit eines Programmierers

Programmieren ist ein kreativer Akt. Das ist das Schöne daran. Der Quellcode eines Programms hat Ähnlichkeit mit einem Gedicht oder Roman.

Es gibt freilich Unterschiede zu einem literarischen Text: ein Programm verändert sich auch nach seiner Veröffentlichung noch weiter. Es gibt also Versionen. Ein Programm ist insofern auch wie ein Gesetzestext.

Ein Programmierer arbeitet entweder ehrenamtlich oder im Auftrag eines Arbeitgebers.